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Bärlauch - der "Durchputzer"

 

Meist lange bevor man ihn gesehen hat, riecht man ihn. Jedes Jahr im zeitigen Frühling bedeckt er große Flächen unserer Auenwälder fast lückenlos und verbreitet einen intensiven knoblauchartigen Duft – der Bärlauch.

Tatsächlich ist er als Liliengewächs verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Ab Anfang März bis April wachsen aus jeder Zwiebel zwei langgestielte, lanzettförmige Blätter. Etwa 4 Wochen später erscheint dann an einem blattlosen Stängel oberhalb der Blätter eine strahlend weiße Blütendolde aus 6 - 20 sternförmigen Blüten, aus der sich später eine dreigeteilte Kapsel mit jeweils einem halbrunden, schwarzen Samen bildet. Obwohl die Samen eine Frostperiode durchleben müssen, bevor sie keimen, kann sich der Bärlauch schnell über seine Zwiebel vermehren.

Sein botanischer Name Allium ursinum bedeutet etwa „Zwiebelgewächs des Bären“. Man erzählt sich, dass die Bären nach ihrer Winterruhe zuerst den würzigen Bärlauch essen, um nach dem langen Schlaf einen ordentlichen Vitamin- und Nährstoffschub zu bekommen. Weitere Namen sind Bärenlauch, Hexenzwiebel, Latschenknofel, Waldknoblauch, Wurmlauch und Zigeunerlauch.

Bärlauch ist schon seit der Zeit der Germanen und Kelten bekannt. Selbst in der Jungsteinzeit fand man in einigen Siedlungen des Alpenvorlandes Überreste von Bärlauch. Wahrscheinlich wurde Bärlauch schon vor über 5000 Jahren als Küchenkraut verwendet, wobei die heilenden Wirkungen der Pflanze gleichermaßen Beachtung fand.

Im Mittelalter wurde Bärlauch als Herba salutaris (= heilsames Kraut) bezeichnet und als Arznei- und Nahrungspflanze genutzt. Ihm wurden unheilabwehrende Eigenschaften zugeschrieben. In den mittelalterlichen Klöstern war der Bärlauch nicht so gern gesehen. er galt als fruchtbarkeitsfördernd ud steigernd auf die Sinnlichkeit. Auch galten Pflanzen aus dem Mittelmeerraum mehr als heimische, sodass Bärlauch lange vergessen war. Erst der Schweizer Kräuterpfarrer Johann Künzle schrieb bereits vor mehr als 100 Jahren: "Wohl kaum ein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch."

Bärlauch ist dank seiner vielen Schwefelverbindungen ein mächtiger Blutreiniger, der besonders im Frühjahr die Lebensgeister weckt und den Stoffwechsel nach den langen und bewegungsarmen Wintermonaten bereinigt. Er eignet sich hervorragend zur Ausleitung von Schadstoffen, auch Schweretallen, über die Niere. Weiterhin ist er äußerlich hilfrich bei Gefäßverkalkung und Bluthochdruck. Wenig bekannt ist seine gute Wirkung bei gefäßbedingtem Kopfschmerz.

Der Wert dieser Pflanze wird an einem alten Reim deutlich: „Iss Porree im Frühling und Bärlauch im Mai, dann haben die Ärzte im nächsten Jahr frei!“

In der Volksmedizin wird Bärlauch bis heute aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung bei chronischen Darmstörungen, zur Appetitsteigerung und allgemeinen Stärkung sowie zur Arteriosklerosevobeugung gebraucht. Auch bei Wurmbefall hat sich die Heilpflanze bewährt.

In der Kräuterküche findet Bärlauch als Pesto, Kräuteraufstrich oder einfach frisch zu Brot, Quark oder Kartoffeln Verwendung. Bärlacuhzwiebeln - im Herbst ausgegraben - können genauso verwendet werden wie Knoblauch.

Vorsicht: Bärlauchblätter können mit denen des Maiglöckchens (sehr giftig!) und der Herbstzeitlosen (tödlich giftig) verwechselt werden, allerdings wachsen diese Pflanzen später im Jahr und haben keinen Knoblauchgeruch beim Zerreiben der Blätter.

Täglich 10 bis 12 Tropfen dieses leicht selbst herzustellenden "Bärlauchgeistes" in etwas Wasser eingenommen kann zu einem ausgezeichneten Gedächtnnis verhelfen und Arterienverkalkung vorbeugen:

3 Handvoll Bärlauchblätter (oder -zwiebeln) kleinschneiden. Locker bis zum Hals in eine Flasche füllen. Mit 1 Flasche Korn 38% übergießen. Mindestens 2 Wochen in die Sonne stellen.

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