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Holunder - der "Haus- und Hofapotheker"

 

Über viele Jahrhunderte galt der Holunderstrauch als hervorragendes Hausmittel bei einer Vielzahl von Erkrankungen, man zog sogar den Hut vor ihm! Von Mai bis Ende Juni entfaltet er seine wunderschönen, Blüten, die weithin betörend duften. Die schwarzen Beeren, die sich daraus entwickeln, sind sehr Vitamin-C-haltig und schmecken auch den Vögeln sehr.

Der Schwarze Holunder wächst gerne in der Nähe von Häusern sowie an Waldrändern. Seine Rinde ist warzig und riecht unangenehm, die Zweige sind hohl und dienen zum Schnitzen von „Hollerpfeiferln“. Zweimal im Jahr erfreut er uns mit seinen Wunderkräften: Seine großen, weiß-gelben Blütendolden, die er von Mai bis Ede Juni entfaltet, duften betörend; wenn man sie schüttelt, rieselt ein fruchtig-würziger „Schnee“ aus ihnen. Die im Spätsommer heranreifenden schwarzen Beeren sind aromatisch und sehr Vitamin-C-haltig, sollten aber nur gekocht verzehrt werden.

In der deutschen Bezeichnung Holunder versteckt sich die Erdgöttin Holla (oder auch Frau Holle! Eigentlich stammt sein Name aber vom althochdeutschen Holuntar (Holun = hohl, heilig, günstig, gnädig) ab, tar kommt von Baum oder Strauch. Der lateinische Name Sambucus geht wahrscheinlich auf die Sambuche zurück, ein harfenähnliches altgriechisches Instrument, das aus Holunderholz gefertigt wurde. Allein in der deutschen Sprache gibt es eine Vielzahl von Ausdrücken für den Holunder: Alhorn, Betschel, Dolder, Ellhorn, Flieder(beer)busch, Holder, Holler, Huskolder, Kelkenbusch oder Schwarzholder.

Vielen gilt der Holunder als Schwellenbaum, der die Wesen über der Erde vor den Wesen unter der Erde schützt und die Grenze zur Unterwelt bildet. In ihm sollen die guten Hausgeister wohnen und das Haus und seine Bewohner vor Schaden bewahren. Durch Opfergaben könne der Busch Krankheiten von Menschen nehmen, das Abschneiden aber soll Unglück und Tod anziehen.

In früheren Zeiten wurden fast alle Teile der Pflanze in der Heilkunde genutzt. Hippokrates aus Griechenland, der 460-377 v. Chr. lebte, nannte ihn gar einen Medizinschrank. Gegen Verstopfung, Wassersucht und Frauenbeschwerden wurde der Holunder von ihm empfohlen, Anwendungen, die auch heute noch für den Holunder typisch sind. Besonders betont wird jedoch seine schweißtreibende, schleimlösende und ausleitende Wirkung. Als Tee werden seine Blüten gerne für Schwitzkuren bei Fieber und Erkältung eingesetzt, die Früchte werden meist als Saft eingenommen und haben eine harn- und schweißtreibende sowie darmreinigende Wirkung. Auch Wurzel und Rinde werden in der Volksmedizin bei Nieren– und Blasenerkrankungen eingesetzt.                                                                                                                                                            

Als Tinktur beschleunigen Holunderblüten die Entgiftung und regen das Immunsystem an, auch sollen sie von Heusschnupfen Geplagten Linderung verschaffen.                                                                                                              Dazu macht man ein Schraubglas halbvoll mit frischen Holunderblüten (ohne Stiele), füllt mit Ansatzalkohol (mind. 40%) auf und lässt alles 2-3 Wochen ziehen, dabei schüttelt man gelegentlich. Dann abseihen und kühl und dunkel aufbewahren.                                                                                                                                                                                    Die Tinktur kann mit Wasser oder Tee verdünnt eingenommen werden, jedoch höchstens 30 Tropfen pro Tag. Äußerlich kann die Tinktur zweimal täglich auf kleinere Verletzungen getupft werden, um die Wundheilung zu fördern.

 

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