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Ohrakupunktur – bringt Schmerzen auf den Punkt!

 

Die Akupunktur des Körpers ist auch bei uns als Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin jedem geläufig. Aber kennen Sie auch die Ohrakupunktur – die übrigens gerade zur Schmerzbehandlung sehr effektiv ist? Und wussten Sie, dass das keine Erfindung der Chinesen ist?

Zwar waren im alten China auch gewisse Ohrakupunkturpunkte bekannt, aber erst der französische Arzt Paul Nogier schlüsselte in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts die gesamte Systematik der Ohrtherapie auf. Eine Zeitlang wurde die Ohrakupunktur deshalb auch unter dem Namen Aurikulotherapie (aurikel = Ohr) geführt.

Grundlage für die Forschungen von Dr. Nogier war die Behandlung eines französischen Kolonialbeamten in Nordafrika, der an unerträglichen Ischiasschmerzen litt. Ein Einheimischer hatte ihn augenblicklich von seinem Schmerz befreit, indem er ihm einen glühenden Draht durchs Ohr stieß. Auch andere Nordafrikaner zeigten Brandmale an gleicher Stelle. In umfangreichen Studien entwickelte Paul Nogier daraufhin ein enges Punktenetz im Ohr, welches er 1956 auf einer Konferenz mit chinesischen und französischen Ärzten vorstellte. Daraus gingen zwei ähnliche Therapiekonzepte hervor, weshalb es jetzt im Ohr z. B. ein „französisches“ und ein „chinesisches“ Knie gibt.

Tatsächlich bildet die Ohroberfläche eine in sich abgeschlossene Reflexzone, in der alle Organe des Körpers abgebildet sind. Bekannt sind solche Reflexzonen ja auch von der Fußsohle (Fußreflexzonenmassage!) oder vom Auge (Irisdiagnostik). Im Ohr ist der ganze Körper wie ein im Mutterleib auf dem Kopf stehender Embryo abgebildet: das Ohrläppchen repräsentiert den Kopf, die Anthelix die Wirbelsäule, im oberen Anteil finden sich Beine, Füße und Hände, in der Vertiefung in der Mitte der Ohrmuschel liegt unten der Brust-, oben der Bauchraum.

Insgesamt kennt man am Ohr heute mehr als 100 solcher Reflexpunkte, die z. T. sehr eng beieinander liegen. Die im Ohr endenden Nerven und Energieleitbahnen stehen – genau wie die Reflexzonen am Fuß – mit den Organen des Körpers und dem Schmerzzentrum im Gehirn in einer direkten Verbindung. Im Gegensatz zur klassischen Akupunktur, bei der die Wirkung durch das In-Gang-Bringen der Lebensenergie im Meridiansystem erfolgt, ist die Ohrakupunktur aufgrund kurzer, direkter Reflexwege schnell und effektiv wirksam bei Schmerzen und anderen akuten Zuständen. Neben typischen Organzuordnungen gibt es auch übergeordnete Punkte, z. B. für Schmerzen, Depression, Hungergefühl usw. Deshalb wende ich die Ohrakupunktur auch sehr gerne im Rahmen der Raucherentwöhnung an.

Schon durch die Betrachtung der Ohrreflexzonen kann ich oft erkennen, welche Organe bzw. Strukturen des Körpers betroffen sind. An optisch auffälligen Stellen prüfe ich dann mithilfe eines Metallstabes mechanisch, ob der Punkt tatsächlich aktiv, d. h. gestört ist. Verspürt der Patient an dieser Stelle einen deutlichen, kurzen Schmerz, ist der Punkt aktiv, ist nur der Druck meines Tasters bemerkbar, ist der Punkt derzeit nicht aktiv.

Durch das Nadeln aktiver Punkte kann ich einen therapeutischen Reiz auf das korrespondierende Körpergebiet ausüben. Dazu steche ich mit einer sehr dünnen Nadel in jeden als aktiv befundenen Punkt. Nach einer Behandlungsdauer von etwa 30 Minuten werden die Nadeln wieder entfernt, das ist völlig schmerzlos. Alternativ können auch sog. Dauernadeln oder aber „Ohrkügelchen“ gesetzt werden. Dabei befindet sich auf einem kleinen runden (oder auch eckigen) Pflästerchen eine winzige Nadel oder ein Metallkügelchen, welches auf die entsprechenden Punkte im Ohr geklebt wird. Dieses verbleibt für etwa 1 Woche im Ohr und sollte mehrmals täglich vom Patienten durch pulsierendes Drücken stimuliert werden.

Welch anregende und zugleich entspannende Wirkung von den Ohren ausgeht, kann jeder selbst ausprobieren. Gönnen Sie sich doch mal eine genüssliche Ohrmuschelmassage bei mir!

 

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