Was leistet unser Immunsystem?
Unser Immunsystem bietet uns als körpereigene Abwehr Schutz vor Angriffen von Bakterien, Viren, Pilzen und Umweltschadstoffen. Außerdem hat es die wichtige Aufgabe, Tumorzellen zu erkennen und zu zerstören. Nur wenn es reibungslos funktioniert, kann es uns vor Krankheiten bewahren oder uns helfen, sie schnell und effektiv zu überwinden.
Wo sitzt das Immunsystem?
Das menschliche Immunsystem ist kein einzelnes Organ wie das Herz oder die Leber. Es besteht aus einer Vielzahl von Komponenten, die Hand in Hand arbeiten. Dazu gehören z. B. die Lymphknoten, die Milz, die Thymusdrüse, die Rachen-, Zungen-, und Gaumenmandeln, der „Blinddarm“ und die sog. Peyer'schen Plaques des Darms sowie viele spezialisierte Zellen, die im Körper zirkulieren und sich durch Botenstoffe verständigen.
Übrigens, der Begriff „immun“ leitet sich ab vom lateinischen Wort „Immunitas“, was soviel bedeutet wie „Freisein von etwas“.
Die Schutzfunktion – zwei Systeme ergänzen sich
Sobald fremde Stoffe an eine unserer Schutzbarrieren Haut oder Schleimhaut (Nase, Mund) gelangen, wird das sog. unspezifische Abwehrsystem aktiv. Seine Fress- und Killerzellen (die heißen wirklich so) rücken an, um die Fremdstoffe aufzunehmen und abzubauen. Dieses System bringen wir übrigens schon mit der Geburt auf die Welt.
Erst im Lauf der ersten Lebensmonate entwickeln wir die spezifische Abwehr. Unsere Umgebung (Menschen, Tiere, Pflanzen usw.) prägt dieses sog. erworbene Immunsystem – ein Leben lang. Es greift ein, wenn die unspezifische Abwehr nicht ausreicht. Dann bilden spezielle Zellen Antikörper gegen körperfremde Stoffe und markieren sie damit, andere Zellen können sie so identifizieren und unschädlich machen.
Die Zellen des spezifischen Systems haben auch eine Art Gedächtnis. Sie können sich die Struktur z.B. eines Virus für sehr lange Zeit merken. Dringt ein solches Virus wieder in unseren Köper ein, produzieren sie schnell neue Antikörper dagegen. Aus diesem Grund erkranken wir nur einmal im Leben an Krankheiten wie Masern oder Röteln. Fatalerweise befällt das HIV-Virus genau die Zellen der spezifischen Abwehr und macht sie handlungs- und vermehrungsunfähig. So kann es zur Immunschwächekrankheit AIDS kommen.
Wann ist das Immunsystem besonders gefordert?
Besonders viel zu tun hat unser Abwehrsystem bei chronischen Erkrankungen. Aber auch anhaltende Stresssituationen, Fehl- oder Mangelernährung, Rauchen, Schwangerschaft oder die Einnahme von Medikamenten beanspruchen es übermäßig.
Ist das Abwehrsystem geschwächt, können krankmachende Einflüsse den Organismus schädigen. Anzeichen dafür können vermehrte Infektanfälligkeit, ständig wiederkehrende Pilzerkrankungen oder allergische Beschwerden sein. Auch Autoimmunkrankheiten, bei denen sich das Abwehrsystem gegen eigene gesunde Körperzellen richtet, sind durch ein fehlerhaftes Immunsystem bedingt.
Was können Sie selbst tun?
Bereits unsere Erbanlagen bestimmen, ob sich unser Immunsystem mehr oder weniger gut gegen „Angreifer“ wehren kann. Doch auch durch eine gesunde Lebensweise können Sie Ihr Immunsystem nachhaltig stärken: Ernähren Sie sich ausgewogen und vitaminreich, gönnen Sie sich regelmäßig Bewegung an der frischen Luft und meiden Sie Stress und schädliche Umwelteinflüsse.
Manchmal muss das Immunsystem ganz gezielt unterstützt werden. Es lässt sich z. B. anregen durch morgendliche Wechselduschen, regelmäßige Saunabesuche oder auch die Einnahme von sog. Probiotika (gesundheitsfördernden Darmbakterien). Auch eine zusätzliche Vitamingabe oder eine Eigenbluttherapie kann hilfreich sein. Oder Sie machen eine Stärkungskur mit Schüssler-Salzen: lassen Sie über 4 bis 6 Wochen jeweils 5 Tabletten von Nr. 5 morgens, Nr. 6 mittags, Nr. 3 nachmittags und Nr. 7 abends 15 bis 30 min. vor oder nach einer Mahlzeit auf der Zunge zergehen.